Marcio Ferreira Dos Santos
über das Prinzip der "Sharing economy".
Bald im Nationalrat: Nicolo Paganini. z.V.g.
Olma-Direktor Nicolo Paganini wird bald den CVP-Nationalratssitz vom zurücktretenden Jakob Büchler übernehmen. Am 12. März soll Paganini, der 2015 bei der Wahl für den Nationalrat auf dem Ersatzplatz der CVP gelandet ist, in die grosse Kammer rutschen. Im Interview zeigt sich Nicolo Paganini erfreut über die neue Herausforderung.
Herr Paganini, wir gratulieren Ihnen zum Sprung in den Nationalrat. Wie haben Sie reagiert, als Sie davon erfuhren?
Danke vielmal! Ich befand mich mit Jakob Büchler schon länger im Gespräch, daher wusste ich schon seit einigen Wochen, dass es klappen könnte. Als es definitiv war, machte ich innerlich schon einen kleinen Freudensprung, auch, weil man viel auf sich nimmt, wenn man sich zur Wahl stellt.
Was erwarten Sie sich von Ihrer neuen Aufgabe?
Ich habe mich bisher, ob politisch oder beruflich, hauptsächlich in der Ostschweiz bewegt. Diese Aufgabe gibt mir die Möglichkeit, auf nationaler Ebene zu arbeiten und in dem Sinn ein wenig aus der Ostschweiz auszubrechen. Ich hoffe, mit den Erfahrungen, die ich in meinen verschiedenen Aufgaben in der Wirtschaft und der Politik hier machen konnte, mich gut im nationalen Parlament einleben werde.
Als Olma-Direktor steht Ihnen nun eine Doppelbelastung bevor. Wie wollen Sie das meistern?
Damit das funktioniert, spielen zwei Komponenten eine Rolle. Einerseits werden wir bei den Olma-Messen intern einige Aufgaben umorganisieren und verteilen, dafür habe ich auch die Bereitschaft meiner Kollegin und Kollegen in der Geschäftsleitung. Andererseits erfordert diese Aufgabe für mich natürlich mehr Einsatz und Aufwand, auch auf mehr Wochenendarbeiten stelle ich mich ein.
Sie haben wertvolle Erfahrungen angesprochen. Welche dieser Erfahrungen helfen Ihnen als Nationalrat?
Während meiner Zeit als Anwalt machte ich Erfahrungen als Selbstständigerwerbender, bei der Firma Rutishauser sammelte ich zuvor Erfahrungen in der Geschäftsleistung eines KMUs. Durch meine Tätigkeit beim Amt für Wirtschaft konnte ich auch die staatliche Seite kennenlernen. In meinen gut sieben Jahren bei den Olma-Messen konnte ich viel Führungserfahrung in einem Umfeld erlangen, das zwischen Wirtschaft, Gesellschaft aber auch Verwaltung pendelt. Man lernt da, die Sprache von verschiedenen Anspruchsgruppen zu sprechen und Leute zusammenzubringen.
Wo wollen Sie im Nationalrat Ihre politischen Schwerpunkte setzen?
Beim Eintritt in die Legislatur ist es zuerst kein Wunschkonzert, wenn es um die Themen und Kommissionswahl geht. Natürlich interessieren mich besonders KMU-, Wirtschafts-, Finanz- und Steuerthemen, aber auch die Altersvorsorge, da ich Verwaltungsrat einer Pensionskasse bin. Zuerst werde ich schauen müssen, in welche Kommission es mich verschlägt und dann das Thema annehmen. Ich bin absolut offen, mich mit Neuem auseinanderzusetzen, denn ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, dass eine Aufgabe richtig Spass macht, wenn man sich richtig reinknien muss.
Werden Sie in Bern versuchen, Ihre Anliegen konsequent durchzusetzen oder auch einmal auf den Kompromiss eingehen?
Ich glaube, dass es im schweizerischen System Kompromisse braucht, aber der Kompromiss sollte nicht am Anfang stehen. Zuerst hat man seine Position und die muss man auch vertreten. Am Schluss einer parlamentarischen Debatte braucht es aber Kompromissbereitschaft. Überall, wo es keine Kompromissbereitschaft mehr gibt, wird meiner Meinung nach die Politik an die Wand gefahren. Wichtiger ist aber, nicht mit dem Kompromiss einzusteigen, das macht man privat oder im Gespräch mit dem Chef ja auch nicht.
yl
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