Marion Schiess
hat den ersten Unverpackt-Laden in St.Gallen eröffnet.
Ein Aussenbecken bringe einen grossen Mehrwert, sind die Vertreter der IG Sport Region Gossau überzeugt. z.V.g.
Am nächsten Dienstag legt das Stadtparlament fest, ob die Stimmbürgerschaft in einer kommenden Abstimmung über den Baukredit für das neue Hallenbad auch über ein Aussenbecken entscheiden kann oder nicht. Nun wendet sich die IG Sport Region Gossau in einem offenen Brief an die Parlamentarier.
Hallenbad Im Rahmen der Kreditsprechung für das erste Modul des Masterplans, entscheiden die Stadtparlamentarier in ihrer Dezember-Sitzung, ob ein Projektierungskredit von 90'000 Franken für ein mögliches Aussenbecken genehmigt wird oder ob das Aussenbecken bereits jetzt in der Planungsphase verworfen wird. Die Vorberatende Kommission hat entgegen der Haltung des Stadtrates beantragt, dass über die Kredittranche für die Projektierung des Aussenbeckens separat entschieden wird. «Diese Mitteilung der VBK haben wir von der IG Sport Region Gossau mit Erstaunen und Unverständnis zur Kenntnis genommen», schreiben die Vertreter der IG in ihrem Brief an die Parlamentarier. «Weshalb sollte man ein Puzzleteil aus dem Masterplan herausreissen, bevor überhaupt solide Fakten dazu auf dem Tisch sind? Wir legen Ihnen ans Herz, dem Projektierungskredit für das Aussenbecken zuzustimmen und damit die Erarbeitung der Fakten und Entscheidungsgrundlagen zu ermöglichen», wenden sich die IG-Vertreter direkt an die Parlamentarierinnen und Parlamentarier. Bei einem Nein zum Projektierungskredit könne die Bevölkerung nicht mitbestimmen, ob sie ein Aussenbecken möchte.
Ein solches Aussenbecken würde das Hallenbad enorm aufwerten, schreibt die IG weiter. Dies bestätigt Thomas Spengler, der als Bauherrenberater bei der Realisierung von zahlreichen Bädern mitgewirkt hat und auch die Stadt Gossau in der Planungsphase beraten hat, auf Nachfrage. «Alle Bäder, die ein Aussenbecken realisiert haben, konnten in der Folge eine extreme Frequenzsteigerung verbuchen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht zahlt sich ein Aussenbecken auf jeden Fall aus», so Spengler, der als Fachpreisrichter auch bei der Jurierung des Gossauer Projektwettbewerbs mitgewirkt hat. «Ein Aussenbecken bringt der gesamten Palette der Kundschaft einen Mehrwert, während beispielsweise eine Rutschbahn nur für Kinder und Jugendliche gebaut wird», so Spengler. Von den Kleinkindern bis zu den Seniorinnen und Senioren würden sich alle Altersgruppen gerne im warmen Aussenbecken aufhalten. «Sogar im Sommer sind die Aussenbecken immer gut besetzt», so Spengler, der die zusätzliche Wasserfläche als weiteres Plus sieht. «Gerade wenn wegen des Schulschwimmens das Mehrzweckbecken für Gäste gesperrt ist, bietet das Aussenbecken eine Ausweichmöglichkeit», so der langjährige Präsident des Verbandes Hallen- und Freibäder.
Das Aussenbecken könnte aber nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aus Überlegungen zum Energieverbrauch abgelehnt werden. Dies ist auch den Vertretern der IG Sport Region Gossau bewusst, die in ihrem Schreiben festhalten: «Dass ein Aussenbecken in der heutigen Zeit zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie beheizt, energetisch top gebaut und nachts abgedeckt werden muss, ist völlig klar, und dafür gibt es auch klimafreundliche Lösungen. Diese können aber nur dann überhaupt erst geprüft werden, wenn Sie dem Aussenbecken nicht schon vorzeitig den Stöpsel ziehen.» «Den Energieverbrauch kann man nicht vom Tisch wischen, ein Aussenbecken braucht zusätzliche Energie. Aber meiner Meinung nach ist diese gut eingesetzt. Schliesslich ist es positiv für die Volksgesundheit, wenn die Leute ins Hallenbad kommen», erklärt Spengler zur Energiefrage. Exakt beziffern könne er den zusätzlichen Verbrauch nicht, dazu müsste man die Details der technischen Lösungen kennen. Genau für die Erarbeitung dieser Entscheidungsgrundlagen plädiert die IG Sport Region Gossau. Für den Bäderfachmann ist ohnehin klar: «Ich würde auf jeden Fall raten, ein Aussenbecken zu bauen. Das gehört heute ganz einfach zum Standard.» Ob in Gossau ein solches projektiert wird, entscheiden jetzt aber erst einmal die Parlamentarierinnen und Parlamentarier. ⋌tb
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