«Kinder und Lehrpersonen rücken näher zusammen»
Mit dem neuen Doppelkindergarten werden die Provisorien ersetzt
Herisau soll einen neuen Doppelkindergarten erhalten: Die beiden Provisorien «Müli A» und «Müli B» sollen abgebrochen und ersetzt werden. Das bringe betriebliche und pädagogische Vorteile und erlaube eine bauliche Entwicklung auf dem Areal «Schloss», teilt die Gemeinde mit. Der Gemeinderat hat nun den Kredit für den Neubau gesprochen.
Neubau «Die Kindergartenpavillons sind ewige Provisorien. Der eine ist in die Jahre gekommen und muss ersetzt werden, der andere ist auch nicht mehr der neuste», sagt Irene Hagmann, Gemeinderätin, Ressort Schule. Die Kindergartenpavillons in der Umgebung der Schulanlage Müli sind seit 1964 und 1985 als Provisorien in Betrieb. Fehlender Platz, so Hagmann, sei nicht das Problem gewesen. Der Neubau wird südöstlich an das bestehende Schulhaus Müli angebaut und in die Schulanlage integriert. Die Nähe zur Schule biete verschiedene Vorteile.
Gleicher Schulweg
«Die Nähe zum Schulhaus macht die Zusammenarbeit zwischen den Kindergarten- und Primarlehrpersonen einfacher. Die Wege sind kürzer, schnellere Absprachen sind möglich. Ausserdem können sich die Kindergartenkinder an das Schulareal und die Schüler gewöhnen, da sie diese in der Pause kennenlernen können. Kinder und Lehrpersonen rücken so näher zusammen», sagt Hagmann. Ausserdem hätten sie so den selben Schulweg wie ihre älteren Geschwister. Es böten sich weitere Vorteile wie zum Beispiel die Chance, die organisatorische und betriebliche Situation verbessern zu können. «Es wird einfacher, Räume wie die Turnhalle und die Werkstatt mitzubenutzen», heisst es dazu in der Medienmitteilung. Sandra Nater, Gemeinderätin, Ressort Hochbau und Ortsplan, sieht weitere Vorteile: «Die Raumgrössen entsprechen den Richtlinien für den Bau von Kindergärten. Der Innenraum ist als 'offener Raum' vorgesehen, der mit Raumelementen in Zonen unterteilt wird. Dieses Konzept soll auf selbstverständliche Art und Weise Spiel- und Lernaktivitäten für Gross- und Kleingruppen erlauben und fördern», sagt Nater. Die interne Erschliessung ermögliche einen interdisziplinären Austausch und abwechselnde Veranstaltungen gemeinsamer Unterrichtsprojekte. Weiter schreibt die Gemeinde, dass die Kindergärten in einem Gebiet liegen, das Potenzial für die bauliche Entwicklung der Gemeinde aufweise. «Die Nähe zur Schule und die gute öffentliche Erschliessung des Areals stellt für qualitativen, familienfreundlichen Wohnraum eine optimale Ausgangslage dar», sagt Nater. Entsprechend sei 2013 der Quartierplan «Schloss» für das Gebiet erlassen worden. In der Folge seien Investitionen in die Kindergartenpavillons aufgrund des sich abzeichnenden Abbruchs soweit als möglich vermieden worden. Der geplante Doppelkindergarten besteht aus einem Sockelgeschoss und einem in gleicher Grösse um 90 Grad gedrehten Obergeschoss.
Schulbetrieb geht normal weiter
Der Gemeinderat hat für den neuen Doppelkindergarten einen gebundenen Verpflichtungskredit über 2,27 Mio. Franken gesprochen. Bei idealem Projektverlauf könnte der Baubeginn im Frühling 2023 erfolgen. «Wenn alles nach Plan verläuft, sollte der Bauabschluss und der Bezug der neuen Räumlichkeiten im Frühjahr/Sommer 2024 erfolgen. Der aktuellen Rohstoffknappheit begegnen wir, indem differenziert ausgeschrieben wird. Ein entsprechender Baustart wird darauf abgestimmt werden», sagt Nater. Der Kindergarten- und der Schulbetrieb bleibe während den Bauarbeiten aufrechterhalten. «Der Baustellenbereich und der Gefahrenbereich wird allseitig abgegrenzt und gesichert. Der Baustellenverkehr wird aus Sicherheitsgründen via Schlossstrasse im Einbahn-Langsamverkehr über die Schwellbrunner-strasse geführt», sagt Nater.
sro/pd