Hugo Borner
hat das Kartenspiel "Wunderkarten" entwickelt.
Andreas Koller ist der Leiter der Musikschule Herisau. sro
Dass die Gemeinde Herisau sparen muss, ist nicht neu. Nun hat die Gemeinde die Tarife für den Einzelunterricht an der Musikschule Herisau – Appenzeller Hinterland erhöht. Es sei das erste Mal in 15 Jahren, schreibt die Gemeinde.
Tarife Im Zuge des Einsparungsprogramms 2023/2024 hat der Gemeinderat eine Anpassung der Tarife der Musikschule um rund sechs Prozent beschlossen. «Wir sind vom Einwohnerrat aufgefordert worden, Einsparungen zu prüfen», sagt Gemeinderätin Irene Hagmann. Die Gemeinde Herisau habe – wie an der Einwohnerratssitzung im Dezember erwähnt – auf allen Ebenen sämtliche Posten geprüft, wo Einsparungen möglich sind. «In einer Aufgaben- und Finanzüberprüfung macht es Sinn, auch die Tarife zu überprüfen», so Hagmann. Auf eine Erhöhung der Ensembletarife werde hingegen verzichtet, da der Finanzierungsgrad bei diesem Angebot wesentlich höher ist.
Die Lohnkosten für die Musiklehrpersonen sind im Gegensatz zu den Tarifen der Musikschule infolge der Teuerung und des steigenden Altersdurchschnitts des Lehrkörpers jährlich gestiegen. «Durch die Erhöhung ist mit jährlichen Mehreinnahmen von jährlich rund 13'000 Franken zu rechnen. Insgesamt sind für die Musikschule jährliche Einsparungen in der Höhe von 57'000 Franken vorgesehen», schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung. Welche Massnahmen für die Einsparungen ergriffen werden, werde zu gegebener Zeit kommuniziert, sagt Gemeinderätin Irene Hagmann.
Die Erhöhung der Tarife wurde gemeinsam mit der Musikschule erarbeitet. «Ehrlich gesagt, habe ich gedacht, dass eine solche Tariferhöhung früher kommt und nicht erst jetzt», sagt der Leiter der Musikschule, Andreas Koller. Zwar schreibe die Gemeinde, es habe seit über 15 Jahren keine Erhöhung der Tarife mehr gegeben, das sei aber schon fast 20 Jahre so – seit er dabei ist, sei der Tarif derselbe. «Es war schön, dass wir nicht teurer wurden mit den Jahren, obwohl alle anderen Preise gestiegen ist. Ich persönlich finde die jetzige Erhöhung moderat», sagt Koller. Die Gemeinde hat die Preise mit anderen Musikschulen verglichen, bevor die Tariferhöhung beschlossen wurde. «Sparen an Musikschulen ist nicht ganz so einfach – 95 Prozent der Kosten sind auf Löhne und Sozialabgaben zurückzuführen. Und bei den restlichen fünf Prozent lässt sich kaum etwas einsparen», so Koller. Man sei immer sparsam unterwegs und achte sehr darauf, wo Geld ausgegeben werde. Dass nun Mehreinnahmen von rund 13'000 Franken pro Jahr zusammenkommen könnten, ändere für die Musikschule nichts, zumindest nicht bei den Löhnen, man habe nicht mehr Budget zur Verfügung. «Wir hoffen natürlich sehr, dass die Anmeldungen deswegen nicht weniger werden. Im schlimmsten Fall gibt es Eltern, die sich das nicht mehr leisten können oder deren Schmerzgrenze erreicht ist. Davon gehe ich aber nicht aus», sagt Koller. Das hofft auch Hagmann, die ebenfalls findet, die Erhöhung sei im vertretbaren Rahmen. «Bislang haben wir noch keine Rückmeldungen von Eltern erhalten», sagt Hagmann.
Stefanie Rohner
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