Harry Wirth
freut sich auf den Markt-Erlebnistag und wünscht sich viele Gäste.
Präsident des Waldbauvereins Herisau, Jürg Wernli. sro
Ursprünglich wurde der Waldbauverein 1836 gegründet, um Herisau wieder aufzuforsten. Heute pflegt der Forstbetrieb am Säntis die Wälder, der Verein besteht aber immer noch.
Waldpflege Vor rund 187 Jahren haben 'achtbare Männer' aus Herisau – darunter der Dorfpfarrer und Industrielle – den Waldbauverein gegründet. Ursprung war, dass man rund um Herisau viele abgeholzte Flächen hatte und mit der Gründung der privatrechtlichen Korporation der Ankauf von Land und die Aufforstung organisiert wurde», sagt Jürg Wernli, Präsident des Waldbauvereins Herisau. Industrie, Gewerbe und Private haben – damals wie auch heute – viel Holz zur Verarbeitung gebraucht. «Es war eine sehr wichtige Energiequelle insbesondere auch für die Industrie. Auch heute ist Holz ein wichtiges Gut, das an Unternehmen und Private verkauft wird», so Wernli. Die Korporation gab 900 Anteilsscheine heraus, mit denen man sich beteiligen konnte. Für hundert Franken war man damals Teil davon. «Sie existieren heute noch und werden teils vererbt, verkauft oder verschenkt. Nur so kommt man in den 'erlauchten Kreis' des Waldbauvereins», sagt Wernli und schmunzelt.
Er selbst hat seinen Anteilsschein über eine ihm nahestehende Person erwerben können. «Aktuell haben wir 50 Mitglieder. Ein grosser Teil steht im Eigentum einer einzigen Familie sowie der Gemeinde Herisau», sagt Wernli. Wird ein Anteilsschein weitergegeben, muss die Übertragung durch die Verwaltung genehmigt werden. «Das könnte natürlich auch abgelehnt werden, das passiert aber praktisch nie», sagt Wernli. Gegründet wurde die Korporation 1836, seither haben viele Anteilsscheine den Besitzer gewechselt. Es ist ersichtlich, in welcher Reihenfolge diese Scheine weitergegeben wurden. «Es ist spannend zu sehen, wer ihn ursprünglich gekauft hat und wie oft er den Besitzer gewechselt hat», so Wernli. Zu Beginn wurde die Aufgabe der Aufforstung durch den Waldbauverein selbst wahrgenommen, beziehungsweise organisiert. «Das wandelte sich mit den Jahren und man nahm Kontakt mit der Gemeinde auf. Das Gemeindeforstamt Herisau hat die Wälder dann über viele Jahre für den Waldbauverein bewirtschaftet», sagt Wernli. Nach Aufgabe des Forstberiebs Herisau musste ein neuer Bewirtschafter gesucht werden.
Dies führte zum Pachtvertrag, der seit September 2020 mit der Gemeinde Urnäsch und dem Forstbetrieb am Säntis als Bewirtschafter für die 116 Hektaren Wald im Eigentum des Waldbauvereins in Kraft ist. Die Gebäude, die sich auf dem Waldgebiet befinden, wurden aber nicht verpachtet. Die Aufgabe als Verwalter hat sich verlagert, der Waldbauverein hat mit der Bewirtschaftung der Waldungen kaum noch etwas zu tun. «Heute organisieren wir hauptsächlich nur noch die Hauptversammlungen und einige Events für unsere Mitglieder», sagt Wernli. Der Forstbetrieb am Säntis lege aber stets Rechenschaft ab über die geernteten Holzmengen und grössere Arbeiten. «Im Pachtvertrag wird festgelegt, wie der Wald bewirtschaftet werden soll: nach dem 'Dauerwaldprinzip'. Für uns ist das Nachhaltigkeitsprinzip sehr wichtig. Um die Einhaltung der im Pachtvertrag vereinbarten Bewirtschaftungsrichtlinien periodisch zu überprüfen, hat ein erfahrener und kompetenter Förster Einsitz in der Verwaltung», sagt er. Wernli selbst hat auch einen engen Bezug zum Wald. «Mit meiner Partnerin bin ich viel im Wald unterwegs, ich finde das etwas sehr Erholsames», sagt er. Die Ruhe und die Natur schätzt er. «Es ist zu jeder Tageszeit und bei jeder Witterung etwas Wunderschönes. Ist man allein unterwegs sieht man die Tiere des Waldes, hört die Vögel, das ist schön», sagt Wernli. Er selbst wohnt am Waldrand und schätzt das sehr. «Es ist sehr wichtig, dass Wälder gepflegt und genutzt werden. Mit dem Forstbetrieb am Säntis haben wir bislang gute Erfahrungen gemacht, darüber sind wir froh», so der Präsident des Waldbauvereins.
Stefanie Rohner
Lade Fotos..