Schweizer Premiere mit vier Brühlerinnen
Malin Altherr, Sladana Dokovic, Dimitra Hess und Tabea Schmid stehen im EM-Aufgebot
Vom 4. bis 20. November kämpfen in Slowenien, Montenegro und Nordmazedonien 16 Nationen um den Europameistertitel. Erstmals an einer Endrunde mit dabei ist die Schweiz. Im 18-köpfigen Kader stellt der LC Brühl mit vier Spielerinnen das grösste Kontingent.
Handball Dass sich die Schweizerinnen erstmals an einer EM mit den Topnationen des Kontinents messen können, hat neben sportlichen Gründen auch mit der Tatsache zu tun, dass sie sich in einer Gruppe mit den Russinnen befanden, die nach dem Angriffskrieg ihres Landes vom Wettbewerb ausgeschlossen wurden. So verblieb im Kampf um den zweiten Platz in der EM-Qualifikation hinter Polen nur noch Litauen als einziger Gegner der Schweiz und damit alles andere als ein Handball-Schwergewicht. Diese Hürde meisterten die Schweizerinnen problemlos und qualifizierten sich so für die EM-Endrunde. Die Schweiz trifft in der Gruppe A in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana der Reihe nach auf Ungarn, Norwegen und Kroatien. Unter den 18 Spielerinnen, welche ihre Nation erstmals an einer Europameisterschaft vertreten dürfen, stehen neben Spielmacherin und Ex-Brühlerin Kerstin Kündig unter anderem sechs weitere Legionärinnen.
Schmid am Kreis gesetzt
Das grösste Kontingent im Kader von Trainer Martin Albertsen stellt aber der LC Brühl mit vier Spielerinnen. Malin Altherr hat mit 19 Jahren schon 20 A-Länderspiele absolviert und ist nach überstandener Fussverletzung rechtzeitig für die EM fit geworden und gemäss Verband «eine wertvolle Option im Rückraum». Zu Torhüterin Sladana Dokovic heisst es: «Die langjährige Brühl-Keeperin gehört seit Jahren zu den Top 3 der Schweiz und ist folgerichtig im Aufgebot.» Die 27-Jährige hat bisher 32 Länderspiele absolviert. Dokovic muss sich mit Captain Manuela Brütsch und Lea Schüpbach, die beide in der Bundesliga spielen, gegen sehr starke teaminterne Konkurrenz behaupten. Die 22-jährige Dimitra Hess ist trotz ihrer Kreuzbandverletzung im März zurück im Kader der Nationalmannschaft, für die sie bisher 19 Länderspiele bestritten hat. Sie bildet zusammen mit Alessia Riner das Duo auf Linksaussen. Am meisten Einsatzzeit aus Brühler Sicht dürfte Tabea Schmid erhalten, die am Kreis gesetzt ist und immer wieder mit starken Auftritten gegen Topteams überzeugt hat. Die 19-Jährige, die nach einem Jahr in Frankreich seit Sommer zurück bei Brühl ist, hat bisher 15 A-Länderspiele absolviert.
Vorbereitungsturnier in Spanien
Als EM-Vorbereitung bestreitet die Schweizer Nationalmannschaft von Freitag bis Sonntag im spanischen Torrevieja ein Vierländerturnier. Am Freitag und Samstag spielen die Schweizerinnen gegen die afrikanischen Teams aus Ägypten und Tunesien, am Sonntag treffen sie mit Spanien auf einen anderen EM-Teilnehmer. Am Freitag, 4. November, steht um 18 Uhr schliesslich das erste EM-Spiel der Schweiz gegen Ungarn auf dem Programm. Zwei Tage später treffen die Schweizerinnen um 20.30 Uhr auf Norwegen. Am 8. November messen sie sich zum Abschluss der Vorrunde um 18 Uhr mit Kroatien. Sämtliche Schweizer Spiele an der Euro werden live von SRF Sport übertragen.
tb