Maria Pappa
wirbt für die Annahme der Nachträge zur Gemeindeordnung.
Symbolbild.
Für eine Förderung des öffentlichen Verkehrs mit neuen Umsteige-Anreizen statt einer dritten Stadtautobahn-Röhre, wie sie jetzt erneut postuliert worden ist, setzen sich die St.Galler SP-Stadtparlamentsmitglieder Michael Städler und Doris Königer in einem politischen Vorstoss ein. Sie schlagen eine vereinte Ostwind-Zone von Rorschach bis Gossau und von Arbon bis Herisau vor.
Verkehrspolitik Sie erklären, bis anhin seien nur wenige neue Ideen ins Spiel gebracht worden, um die Verkehrslasten im Blick auf die notwendige umfassende Sanierung des Rosenberg-Tunnels im Jahre 2037 besser zu organisieren. In diesem Zusammenhang stelle sich die Frage, welche alternativen Optionen für die Bewältigung der Verkehrsströme im Einzugsgebiet der Stadt St.Gallen überhaupt geprüft wurden. Es könne davon ausgegangen werden, dass rund 85 Prozent der Fahrten im Stadtgebiet starten oder enden. Gemäss Statistik würden täglich 37'000 Personen aus der Agglomeration in die Stadt pendeln. Das Angebot des öffentlichen Verkehrs sei jedoch zu den Hauptverkehrszeiten mehrheitlich ausgelastet. Für grössere Kapazitäten würden Fahrzeuge, Teile der Infrastruktur und das entsprechende Personal fehlen. Auch mangle es an Anreizen, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen. Dazu komme, dass die innerstädtische Mobilität mit dem Velo oder zu Fuss heute nicht für alle gleich einladend sei. Es zeige sich, dass die alternativen Verkehrsarten aktuell ihren Mobilitätsvorteil nicht ausspielen könnten. Deshalb brauche es Ideen, wie mit möglichst effizienten Massnahmen diese Mobilitätsvorteile geschaffen werden könnten.
Die beiden SP-Stadtparlamentsmitglieder empfehlen daher die Schaffung eines wirtschaftlichen Vorteils für die Pendlerinnen und Pendler. Ein solcher könne entstehen, wenn zum Beispiel mehr und schnellere Verbindungen sowie günstigere Abos und Spartickets angeboten werden, wie dies beispielsweise während der Sanierung am Autobahntunnel Gliun am Genfersee der Fall war. Konkret wird eine «Ostwind Staufrei+»-Zone in Form einer vereinten Ostwind-Zone von Rorschach bis Gossau und von Arbon bis Herisau vorgeschlagen. Zudem müssten die ÖV-Frequenzen und Kapazitäten in dieser Zeit erhöht und die Durchgängigkeit attraktiver Veloverbindungen zwischen und in den urbanen Zentren optimiert werden. In Berücksichtigung der Beschaffungszyklen von Fahrzeugen seien vorübergehend mehr Kapazitäten bereitzustellen. Es könnte sich deshalb lohnen, die Bauphasen mit den Beschaffungszyklen der regionalen ÖV-Betreiber abzustimmen.
Konkret wird der Stadtrat angefragt, was er von der Idee der Einführung eines «Ostwind-Staufrei+»-Angebots während der Sanierungsphase des Rosenbergtunnels hält, ob er eine Möglichkeit sieht, den ÖV-Frequenzausbau in Verbindung mit den Fahrzeug-Beschaffungszyklen zu bewerkstelligen und das Velonetz auszubauen, und mit welchen Kosten gesamthaft zu rechnen wäre.
Von Franz Welte
Lade Fotos..