Ein Park im Stephanshorn, der den Besuchenden schmeckt
Neugestaltung einer Grünfläche im Gebiet Stephanshorn für die Bevölkerung
Eine Grünfläche von rund 9'400 Quadratmetern im Gebiet Stephanshorn wird neugestaltet und öffentlich zugänglich gemacht. Stadtgrün hat dafür zusammen mit Vertretenden von Interessegruppen aus dem Quartier mehrere Varianten diskutiert. Nun steht fest: Auf dem Areal soll ein «essbarer Park» realisiert werden.
Stephanshorn Über dem Autobahntunnel im Gebiet Stephanshorn, zwischen der Kesselhaldenstrasse und Brauerstrasse, befindet sich ein Areal, das heute nicht öffentlich zugänglich ist und landwirtschaftlich genutzt wird. «Im bestehenden Richtplan ist die Fläche von rund 9'400 Quadratmetern als Teil des ‘Grünzug Ost’ definiert und als Ersatzfläche für Familiengärten vorgesehen. Neuere Abklärungen haben aber ergeben, dass diese geplante Nutzung statisch nicht mehr möglich ist», erklärt Adrian Stolz, Leiter Stadtgrün. Zudem sei ab 2035 mit einer Sanierung des Tunnels zu rechnen, weshalb der Grundeigentümer, das Bundesamt für Strassen ASTRA, keine längerfristige Nutzung in Aussicht stellen könne. Allerdings erscheine eine ökologische Aufwertung der Flächen mit entsprechendem Zugang für die Öffentlichkeit möglich. «Das planen wir nun mit Teilen der Parzelle. Um die Art und Weise der Neugestaltung zu klären, haben wir im August und Oktober 2022 diverse Interessengruppen wie Anwohnende, Kirchen, Schulen und Verwaltungen sowie Quartiers- und Naturschutzvereine zu zwei Workshops eingeladen, um die verschiedenen Bedürfnisse zu ergründen», so Stolz weiter.
Sitzmöglichkeiten und Wildobst
Dabei seien viele Inputs und Ideen entstanden. «Es wurden unter anderem ökologisch wertvolle Wiesen, Hecken, Bäume, essbare Bepflanzung, öffentliche Wege, Sportbereite, Aufenthaltsbereiche, Garten- und Hochbeete sowie ein Spielplatz vorgeschlagen. Diejenigen Elemente, die eine Mehrheit gefunden haben, wurden in die weitere Bearbeitung übernommen», sagt Stolz. Schliesslich habe man sich dafür entschieden, die Variante «essbarer Park» weiterzuverfolgen. Diese Variante sehe einen längs verlaufenden Fussweg vor. «Nebst den ökologischen Aufwertungen werden entlang des neuen Weges vereinzelte Sitzmöglichkeiten geschaffen, Beerensträucher, Wildobst und Kräuter angepflanzt. Das essbare Angebot darf gesammelt, probiert und geerntet werden», erklärt Stolz die Idee. An exponierten Stellen seien Heckenelemente als Sichtschutz eingeplant und im Ostteil sei die landwirtschaftliche Nutzung weiterhin möglich. Entstehen soll ein Ort, der den Anwohnenden, der Quartierbevölkerung und den Parkbesuchenden im wahrsten Sinne des Wortes schmecken werde. Gleichzeitig entspreche das Projekt den städtischen Biodiversitäts- und Grünraumzielen. Die Stadt werde nun ein konkretes Bauprojekt erarbeiten. Wann dies vorgestellt werden könne, sei noch offen. «Da wir die Pläne weiterhin mit Vertretenden von Interessengruppen diskutieren möchten, können wir keinen definitiven Zeitplan angeben», sagt Stolz. Gleich verhalte es sich mit den voraussichtlichen Kosten des Projekts. «Erst wenn wir ein konkretes Bauprojekt haben, können wir über die Kosten aussagen machen.»
Von Ladina Maissen