«Endlich jederzeit Skaten»
Eröffnung der neuen Skatehalle im ehemaligen Krematorium des Friedhofs Feldli
Seit dem Wochenende haben die St.Galler Skaterinnen und Skater einen Ort, an dem sie das ganze Jahr über trainieren können: Im Untergeschoss des ehemaligen Krematoriums des Friedhofs Feldli wurde die neue Skatehalle mit einem Eröffnungsfest in Betrieb genommen. Das Hochbauamt gibt die Halle kostenlos zur Zwischennutzung frei.
Friedhof Feldli Bereits seit Jahren kämpft die St.Galler Skate-Community für eine Halle, in der sie im Winter und bei schlechtem Wetter ihrem Hobby nachgehen kann. Nach mehreren Übergangslösungen, zuletzt in der alten Post Riethüsli (St.Galler Nachrichten vom 23. Februar 2022), konnte nun eine langfristige Lösung gefunden werden: Das Hochbauamt der Stadt St.Gallen gibt das Gebäude des ehemaligen Krematoriums des Friedhofs Feldli zur Zwischennutzung frei, nachdem keine Einsprachen gegen das Baugesuch eingegangen sind, welches bis Mitte Dezember des letzten Jahres öffentlich auflag.
Rund 300 Interessierte am Eröffnungsfest
Gefeiert wurde dies am Samstag mit einem Eröffnungsfest: «Es war ein sehr gelungener Anlass. Von Jung bis Alt schauten fast 300 Besucherinnen und Besucher vorbei, die gute Rückmeldungen zur Halle gegeben haben», sagt Simone Meyer, Dienstelle Kinder Jugend Familie bei der Stadt St.Gallen. Die Skate-Community freue sich sehr, neben dem Rollpark in der Kreuzbleiche einen warmen und trockenen Treffpunkt zu haben, denn auch im Sommer regne es manchmal und im Herbst werde es schon früh dunkel. Doch die Freude sei nicht nur bei den Skaterinnen und Skatern gross: «Auch die Mitarbeitenden der Stadt, die sich für eine Halle eingesetzt haben, stimmt es froh, endlich Erfolg gehabt und eine Lösung gefunden zu haben, die den Bedürfnissen der Skatenden entspricht. Es ist auch schön, nicht wieder wie jedes Jahr herumfragen zu müssen, ob irgendwo eine Halle übergangsmässig frei geworden ist», so Meyer. Dabei betont sie, dass die Zusammenarbeit innerhalb der Stadt ausgesprochen gut funktioniere. Nebst der Kommunikation mit dem Hochbauamt der Stadt funktioniere auch jene gut mit dem Amt für Baubewilligungen und Stadtgrün, welches für den Friedhof Feldli zuständig ist. Die Offene Jugendarbeit Zentrum sei regelmässig im Austausch mit den Mitgliedern des Vereins «Saint City Skateboard Club», der für den Betrieb und die Ausstattung der Halle verantwortlich ist. «In der Halle sind zwei Miniramps und diverse ‘Obstacles’ platziert, die verschiedene Möglichkeiten zum Üben bieten.»
Ort für zwei jugendkulturelle Szenen
Auch die Lage der neuen St.Galler Skatehalle bringe diverse Vorteile: «Sie ist zentral, gut mit dem ÖV erreichbar und mit dem Skateboard nur fünf Minuten vom Skatepark in der Kreuzbleiche entfernt. Sobald die WC-Anlage fertiggestellt ist, fehlt es infrastrukturtechnisch an nichts mehr», sagt Meyer. Die Örtlichkeit werde sich sicherlich noch weiterentwickeln, so seien beispielsweise Sitzmöglichkeiten geplant, die zum Pausieren einladen oder Eltern die Gelegenheit bieten, ihre Kinder zum Skaten zu begleiten. «Toll ist auch, dass es nicht so schlimm ist, sollte jemand einmal stürzen und das Skateboard dabei an die Wand brettert. Ausserdem besteht die Möglichkeit, die Wände mit Graffiti-Kunstwerken zu besprayen. So gibt es zwei jugendkulturelle Szenen, die den Ort nutzen können», zeigt sich Meyer begeistert.
Von Ladina Maissen