«Schulen sind stark gefordert»
PHSG reagiert auf Personalsituation an St.Galler Schulen
Die Pädagogische Hochschule (PHSG) steckt mitten in einer Reorganisation, damit auch künftig eine qualitativ hochwertige Lehrinnen- und Lehrerausbildung angeboten werden kann. Am Montag wurde am Mediengespräch im Hoch-schulgebäude Hadwig darüber orientiert.
Bildung Im Kanton St.Gallen herrsche zwar kein prekärer Lehrermangel wie in anderen Regionen der Schweiz, aber auch die St.Galler Schulen hätten in der letzten Zeit Mühe, genügend Lehrpersonen zu finden, führt Regierungsrat und Präsident des Hochschulrats Stefan Kölliker am Mediengespräch an der PHSG aus. Allerdings könne keine Rede von einer Pensionierungswelle sein, wie dies drei Kantonsräte in einer Interpellation suggerierten. «Die Zahl der Pensionierungen ist seit 2016 rückläufig», so Kölliker. Der Antwort der Regierung auf die Interpellation ist ebenfalls zu entnehmen, dass der Bildungsrat die Bildung in einer Arbeitsgruppe unter Einbezug aller Anspruchsgruppen vorsehe, um dem Lehrpersonenmangel mit geeigneten Massnahmen zu begegnen. «Einfache Antworten dazu gibt es nicht», sagt Kölliker dazu am Mediengespräch. Die Arbeitsgruppe sei für langfristige Massnahmen gedacht – entsprechend seien auch alle Anspruchsgruppen daran beteiligt.
Dass die Personalsituation in aller Munde sei, bestätigt auch Doreen Holtsch, Prorektorin an der PHSG: «und die PHSG reagiert!» Man biete ein vielfältiges Angebot an flexiblen Studienformen an. «Beispiele dafür sind das praxisintegrierte Studium, welches einen früheren Einstieg in den Lehrberuf ermöglicht oder das berufs- und familienbegleitende Studium, welches an festgelegten Tagen stattfindet, so dass die Möglichkeit besteht, an den anderen Tagen zu arbeiten oder der Kinderbetreuung nachzugehen», erklärt Holtsch. Beim Bemühen um eine erhöhte Flexibilisierung und Individualisierung der Lehrpersonenausbildung spiele auch die Nachqualifizierung eine wichtige Rolle. «An der PHSG können Personen über die ‚Aufnahme sur dossier‘ ins Studium einsteigen», so Holtsch. So würden Quereinsteigende in die regulären Studiengänge integriert.
Grenzen durchbrechen
Nicht nur in Bezug auf die Studiengänge an sich, sondern auch in ihren Strukturen bewege sich die PHSG enorm, führt Rektor Horst Biedermann aus. «Wir durchbrechen Grenzen. Neu werden die Mitarbeitenden über die Studiengänge und Leistungsbereiche hinweg in Teams zusammenarbeiten», sagt Biedermann. Dass der Lehrberuf in Zukunft noch anspruchsvoller werde, glaubt Biedermann nicht: «Er wird anders, individueller», sagt er, «aber sicher auch nicht weniger anspruchsvoll.»
Von Ladina Maissen