Umsätze gehen leicht zurück
Die Migros Ostschweiz liefert solide Zahlen trotz schwieriger äusserer Bedingungen
Beim Umsatz büsste der orange Riese im letzten Jahr leicht ein, konnte die Marge aber mehrheitlich halten. Ungeachtet steigender Energiekosten will die Migros Ostschweiz ihr Filialnetz ausweiten.
Detailhandel «Wir blicken auf ein insgesamt erfreuliches Geschäftsjahr 2022 zurück», sagte Peter Diethelm, Geschäftsleiter der Migros Ostschweiz, bei der Präsentation des Ergebnisses für das vergangene Jahr. Finanzchef Martin Lutz konkretisierte: «Der Umsatz lag bei einem um rund ein Prozent höheren Preisniveau mit 2,41 Milliarden Franken um 2.1 Prozent unter dem Vorjahreswert.» Der Gewinn blieb auf Vorjahresniveau und beträgt 66 Millionen Franken. Im Vergleich zu den umsatzstarken Jahren der Pandemie büssten der Super- und Fachmarktbereich ein wenig ein, dafür profitierte die Gastronomie und Hotellerie von wegfallenden Einschränkungen. Ebenso profitierten die Freizeitanlagen – trotz Verkauf des Golfparks Waldkirch - sowie die Klubschule der Migros Ostschweiz – trotz Schliessungen der Standorte in Arbon und Lichtensteig– von der Aufhebung der Corona-Massnahmen. «Das Geschäftsjahr 2022 der Migros Ostschweiz war geprägt vom Ende der Pandemie sowie der weiteren Fokussierung auf das Kerngeschäft», führte Lutz aus. Mit dem Verkauf des Golfparks Waldkirch und des Hotels Säntispark wurde die im Geschäftsjahr 2019 eingeleitete Fokussierungsstrategie abgeschlossen.
Moderate Preiserhöhungen unumgänglich
Obwohl die Migros Ostschweiz im vergangenen Geschäftsjahr solide Zahlen lieferte, hätte man nicht mit einem derart schwierigen Umfeld gerechnet. «Der Krieg in der Ukraine, Lieferschwierigkeiten und die hohe Inflation belasten unseren Geschäftsgang», sagte Diethelm. Allein die Stromkosten haben sich in den letzten zwei Jahren von fünf Millionen Franken auf 20 Millionen vervierfacht, weshalb man um moderate Preiserhöhungen nicht herumkommen würde.
Filialnetz weiter ausbauen
Im vergangenen Jahr wurden weitere Investitionen in ein attraktives Verkaufsstellennetz getätigt. «Zu den Höhepunkten zählten die Eröffnung der Migros Herisau sowie der Migros Triesen», sagte Diethelm. Investiert wurde auch im Zürcher Oberland. In Wetzikon sind ein Supermarkt, ein Do it & Garden sowie eine Klubschule entstanden und in Hinwil wurde eine Bike World eröffnet. In diesem Februar hat die Migros Ostschweiz bereits einen Supermarkt in Horn eröffnet, weitere Supermarkt-Eröffnungen sind im Herbst in Flums und als Migros-Partner in Eschen geplant. Ebenfalls im Februar wurde eine weitere Bike World in St.Gallen eröffnet.
Nachhaltigkeit bleibt weiterim Fokus
Die Migros Ostschweiz setzte im vergangenen Jahr weitere Akzente im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. «Das Angebot an Produkten mit ökologischem und sozialem Mehrwert ist ausgebaut worden», sagte Diethelm. Ebenso werde bei Bauprojekten das Ziel verfolgt, die Filialen energetisch so autark wie möglich zu realisieren. Aktuell seien sechs Verkaufsstellen sogenannte Plusenergie-Bauten. Auch in der Logistik konnten die Lieferungen per Bahn gesteigert werden, zudem sind für die Strassentransporte drei LKW mit Biogas-Antrieb und drei LKW mit Wasserstoff-Antrieb im Einsatz. Kürzlich wurden 20 weitere LKW mit Biogas-Antrieb bestellt. Schliesslich erklärte Lutz, dass über das Kulturprozent 11.2 Millionen Franken in den Bereichen Kultur, Soziales, Bildung, Freizeit und Sport geflossen seien. 76 Prozent davon seien den sieben Klubschule-Standorte der Ostschweiz zugutegekommen.
Von Benjamin Schmid