Maria Pappa
wirbt für die Annahme der Nachträge zur Gemeindeordnung.
Der neue Hauptsitz der Helvetia Baloise Holding AG wird nicht in St.Gallen sein: St.Galler SVP-Stadtparlamentarier befürchtet Steuereinbussen.
Der Zusammenschluss von Helvetia und Baloise schafft einen Versicherungsriesen mit Hauptsitz in Basel. Der St.Galler Stadtparlamentarier René Neuweiler fordert nun Antworten vom Stadtrat zu möglichen Steuerverlusten, Arbeitsplatzabbau – und zu verpassten Chancen.
Wirtschaft Mit der Fusion von Helvetia und Baloise entsteht eine neue Grossmacht in der Schweizer Versicherungslandschaft. Die Helvetia Baloise Holding AG wird mit über 22’000 Mitarbeitenden zur zweitgrössten Versicherungsgruppe des Landes und nimmt mit einem Prämienvolumen von rund 20 Milliarden Franken auch international eine starke Positionein.Während dies national als wirtschaftlicher Meilenstein gefeiert wird, zeigt sich die Stadt St.Gallen ernüchtert - denn der gemeinsame Hauptsitz soll künftig in Basel liegen.
Für St.Gallen bedeutet diese Entscheidung potenziell konkrete wirtschaftliche Einbussen. SVP-Stadtparlamentarier René Neuweiler will nun mit einer Einfachen Anfrage an den Stadtrat klären, ob und wie die Stadt versucht hat, den Hauptsitz in der Ostschweiz zu halten – und was das Fernbleiben künftig für Steuererträge und Arbeitsplätze bedeutet. Für Neuweiler ist es unverständlich, dass sich St.Gallen in dieser Zeit nicht stärker darum bemüht habe, seinen Status als Unternehmensstandort zu verteidigen. Er fragt konkret nach den Auswirkungen auf die juristischen Steuererträge, den möglichen Stellenabbau und den Gründen, die aus Sicht des Stadtrats für Basel als Standort gesprochen haben könnten – darunter auch die Vermutung, dass steuerliche Vorteile für den Entscheid ausschlaggebend waren. Darüber hinaus interessiert sich der Parlamentarier für die Massnahmen, die die Stadtregierung plant, um langfristig möglichst viele qualifizierte Arbeitsplätze in der Region zu sichern. Denn noch ist unklar, wie viele Stellender Fusion zum Opferfallen.Die Unternehmensprechen zwar von einem sozialverträglichen Abbau über Frühpensionierungen und natürliche Fluktuation, doch konkrete Zahlen bleiben aus.
Die definitive Umsetzung der Fusion steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch Aktionärinnen und Aktionäre und Aufsichtsbehörden und wird frühestens im vierten Quartal 2025 erwartet. Bis dahin ist der Schaden für St.Gallen noch nicht beziffert, aber der Handlungsbedarf offensichtlich. Die Stadt müsse sich fragen, wie sie künftig Standortentscheide besser mitgestalten kann – und wie sie ihren Status als wirtschaftliches Zentrum in der Ostschweiz sichern wolle, findet Neuweiler.
Selim Jung
Lade Fotos..