Gabriela Eberhard
hat eine Interpellation zur Befalggung der Stadt zur Pride 2025 eingereicht.
Die Stadt St.Gallen will künftig mit der intensiveren Nutzung des Waaghauses die Innenstadt beleben.
Mit einem neuen Konzept zur Zwischennutzung des Waaghauses strebt die Stadt eine nachhaltige Belebung der Innenstadt an. Der Stadtrat hat dazu ein dreiphasiges Entwicklungsmodell ausgearbeitet, dessen erste Phase im Sommer 2025 startet. Hierfür sucht die Stadt nun eine Betreiberin oder einen Betreiber.
Innenstadt Schon heute werden die Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Waaghauses während etwa 100 Tagen im Jahr für Veranstaltungen genutzt. Im Obergeschoss tagt zudem monatlich das Stadtparlament. Die Stadt sieht im Waaghaus aber noch weit mehr Potenzial, die Innenstadt nachhaltig zu beleben. In Zusammenarbeit mit der Standortförderung führte das Hochbauamt eine Potenzialstudie durch, die das Waaghaus als Begegnungsort empfiehlt. Begleitet wurde die Studie von EspaceSuisse, dem Schweizerischen Verband für Raumplanung.
Langfristig sieht das dreistufige Konzept vor, dass im Waaghaus ganzjährlich – also auch während der Wintermonate – Anlässe und Veranstaltungen stattfinden. Bis dahin soll das Waaghaus allerdings in einer ersten Phase zwischengenutzt werden. «Es gibt noch keine konkreten Ideen, aber durchaus eine Vorstellung, wie das Angebot gestaltet werden sollte. Es soll keine konkurrenzierenden Nutzungen integrieren, sondern das dortige Gewerbe im Idealfall integrieren für Anlässe, Events oder auch fixe Nutzungen. Seitens Stadt wurden noch keine Gespräche mit Interessenten geführt», so Samuel Zuberbühler, Leiter Standortförderung Stadt St.Gallen. Vorgesehen sind kreative Angebote aus Gewerbe, Kunst, Kultur und der Kreativwirtschaft, die mit dem umliegenden Gewerbe kooperieren und ein ergänzendes Programm bieten. Neben Events wie Kleinkonzerten, Lesungen, und Vernissagen soll auch die Einbindung bereits etablierter Veranstaltungen geprüft werden. Der Stadtrat hat das Modell bereits genehmigt und beauftragt die Verwaltung nun mit der Umsetzung. Die Zwischennutzung des Erdgeschosses soll von 2025 bis 2027 dauern. Diese erste Phase beschränkt sich auf die Sommermonate von Mitte Mai bis Mitte September und kommt ohne grosse bauliche Veränderungen aus. In diesen Monaten soll die Zwischennutzung für alle geöffnet sein. Davor und danach können die bisherigen Veranstaltungen, wie man sie zum Beispiel von der Olma und der Offa kennt, weiterhin im Waaghaus stattfinden. Nach 2025 müssten die Verantwortlichen dieser Veranstaltungen mit den Betreibern direkt eine Lösung suchen. «Sollte die erste Phase erfolgreich sein und auf Nachfrage stossen, ist zu prüfen, ob die Zwischennutzung auf das ganze Jahr angewendet werden soll. Dies wären dann ähnliche, aber auf die Jahreszeit angepasste Angebote», so Zuberbühler.
Die zweite Phase sieht ab 2028 eine ganzjährige Nutzung vor, wofür bauliche Investitionen für die Winternutzung nötig sind. Dazu gehören zum Beispiel die Erneuerung und Instandsetzung der Isolation, des Torbogens oder der Heizungsanlagen. «Ob die zweite Phase kommt, ist aber auch davon abhängig, wie gut die erste Phase läuft», so Zuberbühler. Als Eigentümerin des Waaghauses ist die Stadt für das Gebäude verantwortlich. Allfällige bauliche Investitionen sind deshalb Sache der Stadt. Mobile Anlagen oder Bauten hingegen wären Teil des Zwischennutzungskonzepts und damit in der Verantwortung der Betreiberin. Die dritte Phase zielt schliesslich darauf ab, ab 2030 das Waaghaus umfassend in das Stadtleben zu integrieren. Diese dynamische, aufeinander aufbauende Planung soll den Verantwortlichen erlauben, Formate und Angebote in der Zwischennutzung auszuprobieren und neue Erkenntnisse in die Planung der dritten Phase einfliessen zu lassen. Für die Zwischennutzung während der Sommer 2025, 2026 und 2027 sucht die Stadt nun eine Betreiberin oder einen Betreiber. Interessierte können sich bis Anfang 2025 mit Konzepten bewerben, die dann von einem Gremium der Stadt und Pro City St.Gallen geprüft werden. Die Stadt will den Zuschlag im ersten Quartal 2025 erteilen und hofft, dass das Projekt das Waaghaus zu einem lebendigen Mittelpunkt der St.Galler Innenstadt macht.
Selim Jung
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