Maria Pappa
wirbt für die Annahme der Nachträge zur Gemeindeordnung.
Obwohl die Warteliste für einen Kita-Platz in Abtwil lang ist, kann vorerst kein Fiorino aktuell keinen zweiten Standort eröffnen.
Der Bedarf an Kita-Plätzen in Abtwil ist hoch, doch der geplante zweite Standort von Fiorino kann nicht realisiert werden. Ein Rekurs wegen Lärm- und Verkehrsbedenken hat das Projekt gestoppt. Nun suchen Betreiber und Gemeinde nach Alternativen.
Kinderbetreuung Die Fiorino-Kita an der Bildstrasse in Abtwil bietet derzeit 28 Plätze und betreut 71 Kinder. Doch die Warteliste ist lang: Rund 40 Kinder warten auf einen Betreuungsplatz. Ein zweiter Standort an der Spiserwisstrasse hätte diese Lücke schliessen sollen - mit 16 zusätzlichen Plätzen hätte für 40 Kinder eine Betreuung ermöglicht werden können. «Kita-Plätze sind eine wichtige Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie», betont Mario Theus, Geschäftsführer der Fiorino AG. «Fehlende Betreuungsplätze erschweren es Eltern, ihrer Arbeit nachzugehen, und beeinträchtigen langfristig die Attraktivität des Wohn- und Arbeitsstandorts.» Doch das Baugesuch zur Umnutzung eines Einfamilienhauses in eine Kita stiess auf Widerstand. Anwohnende legten Rekurs gegen die Bewilligung der Gemeinde ein, hauptsächlich aus Sorge vor zusätzlichem Verkehr und Lärm. Obwohl Fiorino frühzeitig den Dialog suchte und eine Einigungsverhandlung angeboten wurde, lehnten die Rekurrenten dies ab.
Auch die Gemeinde Gaiserwald hätte das Projekt befürwortet. «Es gab keinen generellen Widerstand gegen eine zweite Fiornio-Kita, sondern nur gegen diese als Zwischenlösung geplante Variante», erklärt Gemeindepräsident Boris Tschirky. Die Gemeinde erkennt den Bedarf an Betreuungsplätzen und bestätigt, dass sich der Mangel in einer langen Warteliste zeigt. Allerdings seien langfristige Auswirkungen auf die Gemeinde nicht zu erwarten. Dennoch unterstützt die Gemeinde Fiorino aktiv bei der Suche nach einer geeigneten Liegenschaft für eine dauerhafte Lösung. «Da sich ein Rekursverfahren hinziehen kann, macht eine zeitlich begrenzte Zwischenlösung wirtschaftlich keinen Sinn mehr», so Tschirky weiter. «Daher muss nun nach neuen Wegen gesucht werden.»
Für Fiorino ist klar: Das Problem ist nicht vom Tisch. «Wir suchen weiterhin eine passende Liegenschaft, um die Betreuungskapazitäten zu erweitern», sagt Mario Theus. «Wir sind dankbar für jede Unterstützung bei der Suche.» Bis dahin müssen betroffene Familien Geduld aufbringen oder auf andere Fiorino-Standorte in der Region St.Gallen ausweichen. Eine langfristige Lösung für Abtwil bleibt jedoch das Ziel - für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Von Benjamin Schmid
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