Vica Mitrovic
über sein Jahr als St.Galler Stadtparlamentspräsident.
Brauerei Schützengarten verzeichnet wachsende Nachfrage bei Dosen- und alkoholfreiem Bier.
Im Braujahr 2023/24 setzte sich der Negativtrend der Schweizer Bierbranche fort: Die Bierverkäufe sanken gesamtschweizerisch um 1,6 Prozent. Anders sah es bei der Brauerei Schützengarten aus. Sie konnte ihre Bierproduktion um 1,1 Prozent steigern.
Wirtschaft Eine besonders erfreuliche Entwicklung zeigte sich bei der Brauerei Schützengarten im Segment der alkoholfreien Biere, das einen Absatzanstieg von beeindruckenden 14 Prozent verzeichnete. Dieser Bereich erwies sich als einer der Hauptfaktoren für den positiven Jahresabschluss der Brauerei. Gleichzeitig entwickelten sich die Verkäufe im Detailhandel erneut positiv, während die Gastronomie leichte Einbussen hinnehmen musste. Reto Preisig, Vorsitzender der Geschäftsleitung, führt diese Entwicklung auf verschiedene Faktoren zurück: «Ich denke, viele Leute haben die steigenden Kosten – zum Beispiel Energiepreise oder Krankenkassenprämien – zu spüren bekommen und deshalb weniger in der Gastronomie konsumiert. Auch das Wetter war im Frühling sehr schlecht, was die Verkaufszahlen zusätzlich minderte.» Trotz des Rückgangs in der Gastronomie konnte die Brauerei ihren Nettoerlös leicht steigern. Die Verkaufszahlen bei Handelsprodukten wie Mineralwasser, Erfrischungsgetränken, Säften und Weinen blieben nahezu unverändert. Für das kommende Jahr rechnet die Brauerei Schützengarten mit einem stagnierenden Umsatz. Trotzdem sollen die Bierpreise unverändert bleiben. «Ich glaube, mit Preiserhöhungen wird schlussendlich der Konsument bestraft, gerade in der Gastronomie. Das führt dazu, dass die Leute mehr zuhause konsumieren. Da die Gastronomie unser grösster Absatzmarkt ist, müssen wir diesem besonders Sorge tragen», so Preisig.
Ungeachtet der herausfordernden Marktlage investiert die Brauerei weiterhin in zukunftsweisende Technologien und Infrastruktur. Mitte September wurde ein neuer Tunnelpasteur in Betrieb genommen, der eine deutlich gesteigerte Energieeffizienz bietet und Ressourcen schont. Zudem begannen die Vorbereitungen für die grösste betriebliche Investition der letzten zehn Jahre: Ab Sommer 2024 wird eine eigene Dosenabfüllanlage die Produktionskapazität erweitern und die wachsende Nachfrage nach Dosenbieren direkt am Standort St.Gallen abdecken. «Die neue Anlage ermöglicht eine flexiblere Produktion und sorgt für mehr Unabhängigkeit. Und da künftig direkt vor Ort in St.Gallen abgefüllt werden kann, reduziert sich der Transportaufwand», erklärte Preisig. Die Brauerei investierte ausserdem in den Ausbau ihrer Fahrzeugflotte und ergänzte diese im Oktober um einen vollelektrischen LKW des Typs FUSO eCanter. Dieses Fahrzeug wird ausschliesslich mit Naturstrom betrieben, der aus dem eigenen Wasserkraftwerk und der Photovoltaikanlage der Brauerei stammt.
Im vergangenen Jahr konnte die Brauerei Schützengarten zahlreiche Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene feiern. Beim European Beer Star, einem renommierten Wettbewerb im Rahmen der Fachmesse «BrauBeviale», erhielt die Brauerei den begehrten Nachhaltigkeitspreis und eine Goldmedaille für ihr India Pale Ale. Zusätzlich wurde das alkoholfreie Bier der Brauerei bei der Konsumentensendung «Kassensturz» mit der Note 5,2 als Testsieger ausgezeichnet. «Die Auszeichnungen sind ein direktes Resultat unserer konsequenten Qualitätsstrategie und der Leidenschaft unseres gesamten Teams, das tagtäglich mit Hingabe an der Herstellung unserer Biere arbeitet», sagt Richard Reinart, Technischer Direktor der Brauerei mit Stolz.
Die Brauerei Schützengarten verkündete vergangene Woche zudem eine Vertragsverlängerung mit dem FC St.Gallen. Damit wird eine 145-jährige Partnerschaft fortgesetzt. «Wir sind stolz, dass wir die Partnerschaft um weitere fünf Jahre verlängern konnten», so Preisig. Zu diesem Anlass haben die Brauerei Schützengarten und der FC St.Gallen gemeinsam eine FC St-Gallen Bierbox kreiert. Darin enthalten sind je zwei Flaschen Klosterbräu, Lager Hell und Schützengarten Alkoholfrei. Beim Kauf der Box geht ein Franken pro Box an Future Champs Ostschweiz, um die Nachwuchsarbeit und die Förderung junger Fussballtalente in der Region zu unterstützen. Zur Feier der Verlängerung der Zusammenarbeit mit dem FC St.Gallen wurde am Sonntag vor dem Heimspiel gegen Yverdon Sport auf dem Kiesplatz vor dem Kybunpark ein Fass angestochen.
Selim Jung
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