Maria Pappa
wirbt für die Annahme der Nachträge zur Gemeindeordnung.
Die Stadt St.Gallen schneidet bei den Statistiken zur Lebensqualität in den zehn grössten Schweizer Städten mit gemischten Resultaten ab.
Die neuesten Zahlen des Bundesamtes für Statistik zeigen für St.Gallen ein gemischtes Bild. Gut klassiert ist St.Gallen beispielsweise bei den Preisen für den ÖV. Bei den Löhnen bildet St.Gallen mit Biel das Schlusslicht.
Statistik Der Preis für eine Monatskarte für Fahrten von fünf bis zehn Kilometer im Stadtzentrum ist in St.Gallen weitaus am günstigsten. Am besten schneidet St.Gallen auch beim Strassenlärm ab. Mit 14 Museen ist St.Gallen die Stadt mit den zweitmeisten Museen. Bei der Erreichbarkeit schneidet die Gallusstadt vor allem bei den Apotheken gut ab. Während St.Gallen innerkantonal mit 4,2 Prozent die höchste Sozialhilfe-Quote aufweist, liegt die Stadt im Vergleich zu den anderen grössten Schweizer Städten gut, nur Zürich und Lugano haben eine noch tiefere Quote. Bei der Erwerbslosigkeit liegen nur Winterthur, Bern und Luzern noch tiefer. Die Leerwohnungsziffer ist mit 2,1 Prozent hinter Lugano am höchsten, was auf einen funktionierenden Wohnungsmarkt hinweist. Überbelegte Wohnungen mit mehr als einer Person pro Zimmer sind nur in Luzern weniger zahlreich als in St.Gallen mit 4,9 Prozent. Vorne befindet sich St.Gallen mit 14 Prozent auch bei der Zahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzten pro tausend Einwohnerinnen und Einwohner, was insbesondere auf das hier gut ausgebaute Spitalwesen zurückzuführen sein dürfte. In der Agglomeration liegt St.Gallen dagegen mit 7 Prozent im Mittelfeld. Tief ist in St.Gallen die Zahl der Personenunfälle im Strassenverkehr, nur in Winterthur ist die Unfallhäufigkeit noch geringer. Nur Biel und Lugano weisen einen kürzeren Arbeitsweg zwischen Wohn- und Arbeitsort auf.
Bei den Diebstählen in Wohneinheiten liegt die Ostschweizer Metropole mit 2,5 pro tausend Einwohnerinnen und Einwohner im Mittelfeld, ebenso beim Anteil der Gewaltstraftaten. Ebenfalls im Mittelfeld befindet sie sich bei der Beteiligung an den eidgenössischen Wahlen und Abstimmungen, bei den Theaterbesuchen und bei der Luftqualität.
Das steuerbare Einkommen pro steuerpflichtige Person ist unter den Vergleichsstädten in St.Gallen mit 46'000 Franken tief, nur in Biel ist es mit 43'000 Franken noch tiefer. Beim Betreuungsangebot für Kleinkinder trägt St.Gallen das Schlusslicht. Doch gegenwärtig wird in der Gallusstadt mächtig aufgeholt, so dass sie in den nächsten Jahren das Schlusslicht wohl abgeben kann. Die Suizidrate ist in St.Gallen hinter Winterthur und Luzern am dritthöchsten, in der Region ist sie deutlich höher als in allen anderen Agglomerationen. Da Zürich als Stadt mit der höchsten Lebensqualität in der Welt ausgezeichnet worden ist, bei diesem Ranking aber beileibe nicht immer an der Spitze steht, darf St.Gallen für sich in Anspruch nehmen, zu den Städten mit hoher Lebensqualität zu gehören.
Von Franz Welte
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