Ursula Forrer
feierte mit der Stiftung Zeitvorsorge das 10-Jahres-Jubiläum.
Im Rahmen des Variantenstudiums über die Neugestaltung des Marktplatzes hat die Stadt zusammen mit den Marktfahrenden verschiedene Modelle geprüft. Weil die Stadt keinen
Neugestaltung Nachdem Baudirektor Markus Buschor im Mai 2022 das Vorprojekt präsentiert hatte, wurden die Marktfahrerinnen und Marktfahrer im Mitwirkungsverfahren eingeladen, ihre Sicht der Dinge kundzutun. «Wir haben versucht, in einer konstruktiven Zusammenarbeit einen gangbaren Kompromiss auszuarbeiten», sagt Harry Wirth, Vorstandsmitglied des Vereins Marktfrisch St.Gallen und aktiver Markthändler am Wochenmarkt: «Leider war das erfolglos.» Der Stadtrat habe bekanntlich an seiner ursprünglichen Idee der Pavillonlösung festgehalten. Wirth und seine Kolleginnen und Kollegen stellten fest, dass der Stadtrat in seiner Entscheidung keinen ihrer Inputs aufgenommen, geschweige denn auf die von ihnen bevorzugte Variante eingegangen sei. «Aufgrund des Umstandes, dass keiner unserer Inputs, die wir im Rahmen des Variantenstudiums eingebracht haben, berücksichtigt wurde, haben wir unsere Vereinsmitglieder befragt, ob wir uns weiter engagieren sollen oder nicht», erklärt Wirth. Mit deutlicher Mehrheit haben sich die Mitglieder des Vereins dafür ausgesprochen, sich an der Detailausarbeitung der Pavillonlösung für die Neugestaltung des Marktplatzes nicht mehr zu beteiligen.
«Wir Markthändlerinnen und Markthändler haben immer gesagt, dass wir keine luxuriösen und teuren Pavillons möchten, die den Marktplatz in einen westlichen und östlichen Bereich teilen», erklärt Wirth. Entsprechend haben die Vereinsmitglieder im Variantenstudium eine wesentlich abgespeckte Lösung mit einigen halbmobilen Einheiten und einem kleinen Pavillon bevorzugt. «Auf unsere Idee einer coolen, urbanen Containerlösung, welche für einen Bruchteil der jetzt geplanten Kosten zu haben gewesen wäre, ist gar nicht eingegangen worden», führt der Marktfahrer aus. Es wäre auch denkbar gewesen, einen komplett neuen Ansatz ohne Pavillons zu erarbeiten. Trotzdem habe man sich im Variantenstudium darauf geeinigt, einen kleineren Pavillon, der vor allem den Take-Away-Anbietenden zur Verfügung stehen sollte, zu planen. «Für die Markthändler des ständigen Marktes haben wir einzelne frei stehende Einheiten vorgesehen », erklärt Wirth. Diese Einheiten hätten nicht nur die Möglichkeit geboten, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, sondern mit ihnen hätte eine wesentlich bessere Marktstimmung entstehen können.
Weil man den Entscheid des Stadtrates weder goutiert noch unterstützt, sei der Rückzug nur konsequent. Zumal man sich beim Verein Marktfrisch St.Gallen den über 3000 Marktkunden, die sich im Sommer 2022 gegen Pavillons auf dem Marktplatz ausgesprochen hätten, verpflichtet fühle. Auch wenn der Rückzug Risiken für die direkt betroffenen Markthändlerinnen und Markthändler des ständigen Marktes berge, sei der Entscheid, für eine Zusammenarbeit bei der Detailausarbeitung der Pavillonlösung nicht mehr zur Verfügung zu stehen, unisono getroffen worden. «Die betroffenen Marktfahrenden werden zu gegebener Zeit, die von der Stadt zur Verfügung gestellte Infrastruktur beurteilen und aufgrund der dann herrschenden Gegebenheiten und Rahmenbedingungen entscheiden, ob eine Miete für sie in Frage kommt oder nicht», sagt Wirth.
Weil die Markthändlerinnen und Markthändler grossen Respekt vor der langen Bauphase von zwei bis drei Jahren haben, sei es für sie eminent wichtig, hier bei der Detailausarbeitung involviert zu sein. Dass der Stadtrat auf ihren Wunsch eingegangen sei, dass der ständige Markt und der Wochenmarkt zusammenbleiben soll, schätze man sehr. Trotzdem möchten die Vereinsverantwortlichen sicherstellen, dass der Markt auch in der Bauphase für die Kundschaft attraktiv bleibt. «Während wir nicht mehr für eine Zusammenarbeit für die Detailausarbeitung der Pavillonlösung zur Verfügung stehen, suchen wir das Gespräch und die Zusammenarbeit im Hinblick auf die Übergangslösung », resümiert Wirth.
Von Benjamin Schmid
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