Harry Wirth
freut sich auf den Markt-Erlebnistag und wünscht sich viele Gäste.
Florian Hunziker spricht über die Aufstockung der Prozente im Asylbereich. z.V.g
Weil im Fachbereich Asyl weiterhin mit hohen Fallzahlen zu rechnen ist, hat der Gemeinderat eine Stellenaufstockung um 240 Prozent beschlossen. Grösstenteils werden damit befristete Lösungen aus dem Jahr 2022 auf eine dauerhaftere Basis gestellt.
Asyl Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine haben sich die Fallzahlen im Fachbereich Asyl in der Gemeinde Herisau mehr als verdreifacht. Um die gestiegene Belastung zu bewältigen, wurde die Beratungsstelle für Flüchtlinge im vergangenen Jahr mit befristeten Stellenaufstockungen verstärkt. Diese Stellenaufstockungen sind bereits im Voranschlag 2023 eingestellt. Da sich mittelfristig keine Entspannung im Asylwesen abzeichnet, hat der Gemeinderat nun eine unbefristete Stellenaufstockung um insgesamt 240 Prozent beschlossen. «Wir brauchten im vergangenen Jahr dringend mehr Mitarbeitende. Anfang des Jahres 2022 lagen 30 Dossiers bei der Beratungsstelle für Flüchtlinge. Das waren 51 Personen, die eine Asylberatung erhielten. Im November 2022 waren es schon 96 Dossiers und 192 Personen», sagt Hunziker. Die Beratungsstelle ist auch zuständig, Wohnungen für die Geflüchteten zu organisieren. Anfang des Jahres waren es noch um die 20 Wohnungen, zum Ende des Jahres hin bereits deren 42. Diese gilt es jeweils zu suchen, einzurichten, zu kontrollieren und wieder abzugeben, wenn jemand auszieht.
Weitere Mitarbeitende seien nötig gewesen. «Die Mitarbeitenden, welche die 240 zusätzlichen Stellenprozent besetzen, arbeiten bereits in der Beratungsstelle für Flüchtlinge. Wir haben nun die befristeten Verträge in unbefristete geändert», sagt Florian Hunziker, Gemeinderat und Ressortchef Soziales. Die Aufstockung diene zu einem grossen Teil dazu, die Überbrückungslösungen aus dem vergangenen Jahr auf eine dauerhaftere Basis zu stellen und Planungssicherheit zu schaffen. «Die Integrationsmassnahmen für die Ukrainerinnen und Ukrainer werden über das Kantonale Integrationsprogramm (KIP) finanziert. Diese Gelder kommen via Bund und Kanton zu uns. Wir koordinieren die Massnahmen für alle Ausserrhoder Gemeinden», sagt Hunziker. Nur wenn es um die Sozialhilfe gehe, trage Herisau die Kosten. Weil die Fallzahlen im Asylwesen grossen Schwankungen unterliegen, seien Anpassungen im Stellenplan der Beratungsstelle für Flüchtlinge keine Seltenheit. Seit November seien die Zahlen bei den ukrainischen Geflüchteten stabil, aber man gehe davon aus, dass nach dem Winter wieder mehr Asylsuchende aus anderen Ländern ankommen werden. Die Bundeszentren seien aktuell mit Flüchtlingen überfüllt. In nächster Zeit rechne man entsprechend wieder mit mehr Zuweisungen. «Bei rückläufigen Fallzahlen wird der Stellenetat wie schon in der Vergangenheit wieder reduziert», sagt Hunziker. Sollte das nicht mit der Fluktuation, die es immer gibt, zu lösen sein, gebe es weitere Möglichkeiten. «Bei den Sozialen Diensten können sich die verschiedenen Stellen gegenseitig aushelfen», so Hunziker.
Die Beratungsstelle für Flüchtlinge hat drei Fachbereiche, auf welche die zusätzlichen 240 Stellenprozente verteilt sind. Beim Fachbereich KIP habe man von 280 auf neu 360 Stellenprozente erhöht, beim Fachbereich Asyl von 120 auf 260 Stellenprozente und bei der Leitung von hundert auf 120 Stelleprozente. Dass die Stellenprozente erhöht werden, sei trotz Sparmassnahmen bei der Gemeinde nötig. «Die Ausgaben benötigen eine gesetzliche Grundlage, einen Voranschlagskredit und einen Ausgabebeschluss. Die Ausgaben sind gebunden, der Bedarf aufgrund der eindrücklichen Zahlen klar gegeben. Ich bin zuversichtlich, dass das Verständnis für die Erhöhung da sein wird. Die finanzielle Belastung wird aufgeteilt, liegt also nicht nur bei Herisau, sondern auch bei allen anderen Ausserrhoder Gemeinden», sagt Hunziker.
Stefanie Rohner
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